IW-Regionalranking 2024

Unternehmensbesuch in der Tischlerei Salomon in Ahrensfelde. Foto: Landkreis Barnim/Bachmann

Landkreis Barnim im oberen Drittel aller bundesdeutschen Landkreise

17. April 2025 - WITO Barnim

Der Landkreis Barnim bestätigt im IW-Regionalranking 2024 erneut seine solide wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und positive Entwicklung. Mit 51,1 Punkten im Niveauranking belegt der Barnim Platz 127 von 400 untersuchten Kreisen und Gemeinden in Deutschland. Noch stärker glänzt der Landkreis im Dynamikranking, das die Entwicklung der letzten Jahre abbildet: Mit 50,8 Punkten erreicht er hier Rang 97 und verbessert sich damit gegenüber dem Ranking von 2022 um 10 Plätze.

"Diese Ergebnisse zeigen, dass der Barnim wirtschaftlich auf einem guten Weg ist - sowohl in der aktuellen Leistung als auch in der Dynamik", betont Bernd Chr. Skudelny, Geschäftsführer der kreislichen Wirtschaftsförderung. "Die kontinuierliche Verbesserung ist ein Beleg für die erfolgreiche Arbeit der vergangenen Jahre und motiviert uns, diese Entwicklung weiter voranzutreiben. Unsere Stärken in den Bereichen Lebensqualität und Arbeitsmarkt sind ein solides Fundament. Jetzt gilt es, die wirtschaftliche Dynamik weiter zu fördern, um den Barnim noch attraktiver für Unternehmen und Fachkräfte zu machen. Gleichzeitig verstehen wir diese positive Entwicklung nicht als Anlass zum Ausruhen, sondern als klaren Auftrag, unsere Arbeit noch passgenauer an den Bedarfen der Unternehmen auszurichten und sie aktiv bei ihren individuellen Entwicklungsprozessen zu begleiten."

Niveauranking: Barnim punktet mit Lebensqualität und Arbeitsmarkt

Im Niveauranking überzeugt der Landkreis Barnim insbesondere in den Bereichen Lebensqualität und Arbeitsmarkt. Mit 25,5 Punkten liegt der Barnim im Cluster Lebensqualität deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt von 24,3 Punkten und belegt hier einen beachtlichen 50. Platz. Besonders hervorzuheben sind die naturnahen Flächen, die mit 48,9 Prozent einen hohen Anteil an der Gesamtfläche ausmachen und damit eine attraktive Lebensumgebung bieten. Auch die Beschäftigungsrate von Frauen liegt mit 69,9 Prozent deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 63,8 Prozent und sichert dem Barnim einen hervorragenden 28. Platz in dieser Kategorie.

Im Bereich Wirtschaftsstruktur zeigt der Landkreis mit 17,2 Punkten leicht unterdurchschnittliche Werte, was jedoch durch die Stärken in anderen Bereichen ausgeglichen wird. Hier besteht Potenzial für weitere Verbesserungen, insbesondere durch die Förderung von Gewerbeansiedlungen und die Stärkung wissensintensiver Dienstleistungen.

Dynamikranking: Positive Entwicklung in der Lebensqualität

Im Dynamikranking, worüber die Entwicklung der letzten zwei Jahre bewertet wird, kann der Landkreis Barnim mit 50,8 Punkten eine stabile Positionierung vorweisen. Besonders positiv entwickeln sich die Indikatoren im Bereich Lebensqualität, wo der Barnim mit 25,2 Punkten erneut über dem Durchschnitt liegt. Die Zahl der Straftaten ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken, was die Sicherheit und Attraktivität der Region weiter erhöht. Auch die Baugenehmigungen haben sich positiv entwickelt, was auf eine wachsende Nachfrage nach Wohnraum und eine dynamische Bauwirtschaft hinweist.

Herausforderungen und Chancen

Trotz der insgesamt soliden Performance sieht der Landkreis Barnim weitere Chancen zur Verbesserung. Insbesondere im Bereich der Wirtschaftsstruktur besteht Potenzial, um die regionale Wettbewerbsfähigkeit weiter zu stärken. Die Förderung von Gewerbeansiedlungen, die Attraktivität für hochqualifizierte Beschäftigte und die Stärkung wissensintensiver Dienstleistungen sind hier zentrale Handlungsfelder.

Methodik des IW-Regionalrankings

Das IW-Regionalranking bewertet Regionen anhand von 14 Indikatoren, die in drei Cluster unterteilt sind: Wirtschaftsstruktur, Arbeitsmarkt und Lebensqualität. Diese Indikatoren wurden um mögliche Ost-West- und Stadt-Land-Verzerrungen bereinigt. Die Ergebnisse zeigen, dass 49 Prozent des regionalen Erfolgs durch Faktoren der Lebensqualität bestimmt werden, 35 Prozent durch die Wirtschaftsstruktur und 16 Prozent durch den Arbeitsmarkt.

Indikatoren im Überblick:

  • Wirtschaftsstruktur: Gewerbesaldo, Gemeindliche Steuerkraft, Gewerbesteuerhebesätze, Wissensintensive Dienstleistungen
  • Arbeitsmarkt: Altersquotient, Anteil der hochqualifizierten Beschäftigten, Beschäftigungsrate Frauen
  • Lebensqualität: Straftaten, Private Überschuldung, Naturnahe Fläche, Wanderungssaldo der 25-30-Jährigen, Wanderungssaldo der 30-50-Jährigen, Ärztedichte, Baugenehmigungen