„Umwelt erhalten – Zukunft gestalten“ – Unter diesem Motto haben der Landkreis Barnim und das Jobcenter Barnim eine neue Arbeitsgelegenheit (AGH) nach dem SGB II ins Leben gerufen. Nachdem im Rahmen eines Teilnahmewettbewerbes mit dem Verein zur Förderung von Beschäftigung und Qualifizierung Bad Freienwalde e.V. ein kompetenter Träger gewonnen werden konnte, wurde die Maßnahme am Montag, 11. Oktober offiziell eröffnet.
Vorerst 6, später 10 Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden in den kommenden 6 Monaten im südlichen Barnim die zunehmend unsachgemäße Entsorgung von Haus- und Gewerbeabfällen erfassen, sich hieraus ergebende Schlussfolgerungen ziehen und gemeinsam mit weiteren Akteuren auf Kreisebene mögliche Lösungsansätze entwickeln. „Wir wollen unser Engagement im Kampf gegen illegale Müllentsorgung und Umweltverschmutzung mit dieser Maßnahme nochmal ausbauen und haben die tolle Chance, für alle Projektpartner eine Win-Win-Situation zu schaffen“, eröffnete Tobias Klätke, Stabstelle im Dezernat für Umwelt, nachhaltige Entwicklung und Bauwesen, die Veranstaltung im Gutshaus Börnicke.
„Das ist keine Arbeitsgelegenheit wie jede andere“, machte René Ociepka, Bereichsleiter im Jobcenter Barnim, zur Begrüßung der Teilnehmer deutlich. „Wir wollen mit dieser Maßnahmeform ganz neue Wege bei der Integrationsarbeit gehen. Zu den Besonderheiten der Maßnahme gehört insbesondere, dass der Prozess von den Teilnehmern aktiv gestaltet werden kann und das Ergebnis noch gar nicht feststeht.“
Ziel ist es, dass die Teilnehmer ihr Vorgehen bei der Erfassung der illegalen Müllablagerungen sowie die inhaltliche Ausgestaltung des Berichtswesens eigenverantwortlich im Team erarbeiten. In dem bewusst offen gehaltenen Konzeptrahmen sollen Bereiche der Kompetenzentwicklung wie Selbstorganisation und Eigenverantwortung gefördert werden. Dabei sollen die individuellen Stärken der Teilnehmer besondere Berücksichtigung finden. Hierfür werden diese im Verlauf der Maßnahme sowohl durch den Träger der Maßnahme als auch durch ihre Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner beim Jobcenter Barnim engmaschig begleitet.
Zur Erfassung und Meldung von illegalen Müllablagerungen können die Teilnehmer u.a. auf die App der Barnimer Dienstleistungsgesellschaft zurückgreifen, die bereits eine entsprechende Funktion enthält. Hierfür erhält die Gruppe internetfähige Tablets. Durch die Einbindung digitaler Techniken sollen die Teilnehmer Fähigkeiten erlangen, die unter Berücksichtigung der sich digital wandelnden Erwerbswelt am Arbeitsmarkt zunehmend erforderlich werden.
Cornelia Kuke vom Barnimer Umweltamt gab den Teilnehmern eine kurze Einführung zum Thema illegale Müllablagerung. Sie informierte u.a. über verschiedene Formen illegal entsorgter Abfälle sowie unterschiedliche Zuständigkeiten bei der Entsorgung. Auch sie wird den Teilnehmern im Verlauf der Maßnahme als Ansprechpartnerin in Fachfragen zur Verfügung stehen.
Die Teilnehmer der Maßnahme sind angehalten, nach Mustern und Regelmäßigkeiten bei den illegalen Müllablagerungen zu suchen. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sollen zum Ende der Maßnahme dem Barnimer Umweltamt als wertvolle Erkenntnisquelle für die künftige Strategieentwicklung zur Verfügung gestellt werden.
Robert Bachmann
Pressesprecher