14. Oktober 2024
Wenn es in einer außergewöhnlichen Notfalllage zu einer großen Anzahl an Verletzten kommt, muss eine Vielzahl an Einsatzkräften unterschiedlicher Organisationen in besonderer Weise zusammenarbeiten. Wie das Vorgehen in einem solchen Szenario genau auszusehen hat, war Inhalt einer großangelegten MANV-Ausbildung, die am Samstag, den 12. Oktober 2024, unter der Leitung des Barnimer Bevölkerungsschutzes im Landkreis Barnim als Untere Katastrophenschutzbehörde stattfand.
Das Übungsszenario bestand in einem plötzlichen Unfallereignis inmitten einer gut besuchten Festveranstaltung in Biesenthal: An einem sonnigen Samstagvormittag wird bei herbstlichen 20 Grad Celsius Außentemperatur auf einer Festwiese ein Riesenrad in den Probebetrieb genommen. Während die ersten Besucher auf die Wiese strömen, kommt es zu einem plötzlichen Unfallereignis. Eine Gondel löst sich aus der Arretierung und schnellt aus großer Höhe in die Menge. Den anrückenden Kräften bietet sich eine dramatische Szenerie mit mehreren Verletzten. Teile der Bundeswehr befinden sich zum Zeitpunkt des Schadensereignisses in der Nähe und bieten Unterstützung an.
Die Abkürzung MANV steht für Massenanfall von Verletzten oder Erkrankten. Ein solcher liegt vor, wenn so viele Notfallpatienten zu versorgen sind, dass über die reguläre Grundversorgung hinaus ein besonderes Vorgehen zur Gefahrenabwehr erforderlich wird, um die Notfallpatienten zeitgerecht notfallmedizinisch zu versorgen. Hierzu ist ein enges und gut abgestimmtes Zusammenwirken aller in der medizinischen Notfallversorgung eingesetzten Kräfte notwendig. Neben dem Rettungsdienst sind dies insbesondere die im Katastrophenschutz mitwirkenden Hilfsorganisationen im Landkreis.
Vor diesem Hintergrund wurden vor allem der Aufbau der Führungsstruktur und das Zusammenwirken der verschiedenen Einheiten geübt. So sollten die im Maßnahmenplan MANV festgelegten Handlungsabläufe überprüft und das Zusammenspiel der haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräfte von Brand- und Katastrophenschutz sowie Rettungsdienst geübt werden.
Folgende Organisationen/Einheiten waren beteiligt:
- Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., Regionalverband Nordbrandenburg,
- Deutsches Rotes Kreuz, Kreisverband Uckermark West/Oberbarnim e.V., Ortsverband Eberswalde,
- Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft Ortsgruppe Oberbarnim e.V.,
- Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft Ortsverband Hennickendorf e.V.,
- Rettungsdienst Landkreis Barnim GmbH,
- Schnelleinsatzgruppe-Betreuung (SEG-Bt),
- Schnelleinsatzgruppe-Führungsunterstützung (SEG-Fü),
- Schnelleinsatzeinheit-Sanität (SEE-San),
- Schnelleinsatzgruppe-Verpflegung (SEG-V),
- Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW), Ortsverband Eberswalde,
- Bundeswehr.
Landrat Daniel Kurth bedankt sich bei allen Beteiligten des Brand- und Katastrophenschutzes sowie des Rettungsdienstes, den Verletztendarstellern und den Krankenhäusern für ihr Engagement. Sowohl das GLG Werner Forßmann Klinikum in Eberswalde als auch das Immanuel Klinikum Bernau probten im Rahmen der MANV-Übung ihre internen Abläufe im Umgang mit entsprechenden Großschadenslagen.
Auch Tamás Sallai-Balogh, stellvertretender Kreisbrandmeister im Landkreis Barnim zeigt sich in seinem Fazit zufrieden: "Die Übung hat einmal mehr gezeigt, dass die Gefahrenabwehr im Landkreis Barnim zum Schutz der Bevölkerung sehr gut organisiert ist, dass die ehrenamtlichen Kräfte gut ausgebildet sind und die hochwertige Ausrüstung einwandfrei funktioniert."
Hinweis: Interessierte, die sich eine Mitwirkung in einer Feuerwehr, Hilfsorganisation oder Einheit im Katastrophenschutz vorstellen können, können sich unter der E-Mail bevoelkerungsschutz@kvbarnim.de melden und werden beraten bzw. entsprechend weitervermittelt.
Robert Bachmann
Pressesprecher