4. September 2024
Der Neubau der Schule am Kirschgarten kommt mit großen Schritten voran. Nach dem Abriss des ehemaligen Grundschulgebäudes und dem Abschluss der Tiefbauarbeiten hat das Bauvorhaben nun einen weiteren Meilenstein erreicht. Am Mittwoch, den 4. September 2024, legten Landrat Daniel Kurth und Bürgermeister André Stahl gemeinsam mit Schulleiter Ulf Weltzin, Schulrat Dirk Schneider und Vertretern der für den Bau verantwortlichen Arbeitsgemeinschaft OScaR GbR den Grundstein für das ambitionierte Schulbauprojekt.
Landrat Daniel Kurth: "Der Bedarf an zusätzlichen Schulplätzen hier bei uns im Barnim und insbesondere im berlinnahen Metropolraum ist unverändert hoch. Es ist unser gemeinsamer Anspruch, den Schülerinnen und Schülern unseres Landkreises nicht nur ausreichend Platz für die schulische Bildung, sondern auch möglichst zeitgemäße, den heutigen Anforderungen an einen modernen Lernort entsprechende Bildungseinrichtungen zur Verfügung zu stellen. Ich freue mich sehr, dass unser groß angelegtes Schulbauprogramm, wie hier in Bernau zu sehen, an immer mehr Stellen im Landkreis sichtbare Fortschritte macht."
Bürgermeister André Stahl: "Wir freuen uns sehr über den Neubau der Schule am Kirschgarten, über diese großartige Investition in die Bildungs-Infrastruktur im Herzen Bernaus, über das Engagement des Landkreises für dieses Bauvorhaben. Damit entsteht in der größten Stadt des Barnims eine der modernsten Schulen im Landkreis, in der ab Frühjahr 2026 Schülerinnen und Schüler der Klassen 1 bis 10 unterrichtet werden können."
Auch Schulleiter Ulf Weltzin zeigte sich vom Fortschritt der Arbeiten begeistert. "Als Lehrerinnen und Lehrer legen wir in der Schule jeden Tag Grundsteine, hier nehmen die künftigen Schülerpersönlichkeiten ihren Ausgangspunkt. Die modernen Räumlichkeiten, die hier entstehen, werden uns eine große Unterstützung in unserer pädagogischen Arbeit sein."
Die Anforderungen an einen Lehr- und Lernort seien in den zurückliegenden Jahren deutlich gestiegen, erklärte Schulrat Dirk Schneider. Moderne Schulbildung brauche moderne, den heutigen Bedarfen entsprechende Schulstandorte. Auch deshalb sei das Engagement des Landkreises beim Aus- und Neubau seiner Bildungslandschaft sehr zu schätzen.
Die Schule am Kirschgarten (ehemals Oberschule am Rollberg) befindet sich seit August 2020 in Trägerschaft des Landkreises Barnim. Nachdem der Kreistag in seiner Sitzung vom 14. März 2018 die Übertragung bestätigt hatte, schlossen der Landkreis und die Stadt Bernau b. Berlin eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung mit dem Ziel, erhebliche Mittel in die zukunftssichere Ausgestaltung des Standortes zu investieren. Das entsprechende Beschaffungsverfahren wurde im Februar 2020 durch den Barnimer Kreistag auf den Weg gebracht.
Zuständig für die Gestaltung und Realisierung des Neubaus ist die ARGE OScaR GbR, eine Arbeitsgemeinschaft bestehend aus den Unternehmen DGI Bauwerk Gesellschaft von Architekten mbH und Gina Barcelona Architects. Die ARGE ist zuvor in einem dem Neubau zugrundeliegenden Planungswettbewerb als Sieger hervorgegangen.
Die neue Grund- und Oberschule wird nach dem sog. Clusterprinzip errichtet. Statt der klassischen Aufteilung in reguläre Unterrichtsräume und Fachkabinette werden dabei mehrere Schulbereiche, sog. Cluster, für die unterschiedlichen Jahrgangsstufen geschaffen. Durch diese Einteilung werden überschaubare Einheiten mit einem flexiblen Raumprogramm generiert.
Der Neubau wird aus drei Gebäudeteilen bestehen, die miteinander verbunden sind - einer für die Primarstufe, der zweite für Verwaltung und die Sekundarstufe sowie im dritten die Vollküche und die Fachunterrichtsräume. Zentral gelegen werden sich die Mensa der Schule sowie eine Aula befinden. Bei Bedarf werden sich Mensa und Aula zu einem großen Saal verbinden lassen.
Erhalten bleibt die existierende Bestandssporthalle. Die Außenanlagen für den Sport werden neugestaltet. Hinzu kommen drei Pausenbereiche außerhalb des Gebäudeverbundes.
Der gesamte Bau erfolgt in Holzhybridbauweise. Das Dach der neuen Schule wird als Retentionsfläche angelegt. Eine Dachbegrünung sorgt dabei dafür, dass Regenwasser temporär gespeichert wird und dabei u.a. zur Kühlung des Gebäudes beitragen kann. Teile des Daches werden zudem mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Der produzierte Strom wird während des Schulbetriebs verbraucht und in Batteriespeicher geladen. Der überschüssige Strom wird in das öffentliche Netz gespeist.
Zur Optimierung des Bauablaufes wurde zwischenzeitlich ein temporäres Containergebäude errichtet. Ziel ist es, sämtliche Bestandteile des Gebäudekomplexes in einem Bauabschnitt zu errichten. Das Containergebäude beherbergt aktuell den Grundschulteil sowie den Hort. Gleichzeitig wurden damit die Voraussetzungen für die Durchführung der bauvorbereitenden Maßnahmen geschaffen. Vorbehaltlich eines problemfreien Bauverlaufes könnte bereits im Frühjahr 2026 die Übergabe des Schulneubaus erfolgen.
Hintergrund: Vor dem Hintergrund des stetig wachsenden Bedarfes an Schulplätzen hat sich der Landkreis Barnim auf den Weg gemacht, die Barnimer Bildungslandschaft deutlich auszubauen. An gleich mehreren Standorten, darunter das Gymnasium Wandlitz, das Barnim Gymnasium in Bernau oder auch den Förderschulen in Eberswalde und Bernau fanden bzw. finden derzeit An- und Ausbaumaßnahmen statt. Damit nicht genug laufen beim Landkreis parallel bereits die Vorbereitungen für den Bau verschiedener neuer Schulstandorte. Um den vor allem im Süden des Barnim deutlich steigenden Bedarfen an Schulplätzen auch an anderen Stellen zu begegnen, sieht die langfristige Planung des Landkreises u.a. die Errichtung jeweils eines weiteren Gymnasiums in der Gemeinde Ahrensfelde sowie in der Gemeinde Panketal vor. Darüber hinaus ist zusätzlich zur Neuerrichtung und Erweiterung der Oberschule am Kirschgarten der Bau einer weiteren Oberschule in der Stadt Bernau b. Berlin vorgesehen. Auf diesem Wege sollen langfristig nicht nur die bestehenden Schulstandorte entlastet, sondern v.a. auch Schulwege für Schülerinnen und Schüler verkürzt werden, die aktuell mitunter weite Wege mit dem Bus zur Schule auf sich nehmen müssen.
Robert Bachmann
Pressesprecher