28. Juni 2023
Auf dem Gelände der Schule am Kirschgarten (ehemals Oberschule am Rollberg) in Bernau bei Berlin finden derzeit umfangreiche Bauarbeiten statt. Um der stetig wachsenden Zahl an Schülerinnen und Schülern eine moderne und zukunftsfähige Lernumgebung zur Verfügung zu stellen, wird der Schulstandort in den kommenden Jahren sukzessive neugestaltet. Nach dem Abriss des ehemaligen Grundschulgebäudes beginnen nun die Erdarbeiten. Mit einem symbolischen Spatenstich am Mittwoch, den 28. Juni 2023, fiel nun der offizielle Startschuss für das Schulbauprojekt.
Daniel Kurth, Landrat des Landkreises Barnim: „Der Barnim wächst und mit ihm der Bedarf sowie die Ansprüche an die Infrastrukturen vor Ort in den Kommunen, insbesondere in den Bereichen Schule und Kita. Ich freue mich deshalb sehr, dass es uns als Landkreis, in enger Abstimmung mit den Städten, Ämtern und Gemeinden sowie auf Grundlage kluger Entscheidung im Kreistag gelungen ist, ein hoch ambitioniertes Schulbauprogramm auf die Beine zu stellen, dessen Umsetzung, wie hier in Bernau, an immer mehr Stellen im Landkreis sichtbar wird.“
„Wir sind froh, dass wir uns nun mitten in der Bauphase befinden, denn wir brauchen die Kapazitäten ganz dringend. Die Besonderheit hier besteht darin, dass Oberschule, Grundschule und Hort mit unterschiedlichen Trägern an einem Standort sind. Wir alle haben die Aufgabe, die Kinder verschiedenen Alters bestmöglich zu betreuen. Dabei müssen wir eng zusammen arbeiten“, so Bürgermeister André Stahl.
„Der Neubau der Schule am Kirschgarten geht sichtbar voran“, freute sich auch Dirk Schneider, zuständiger Schulrat für den Barnim. Vor allem hier im südlichen Teil des Landkreises steigt die Nachfrage nach Schulplätzen zusehends an. Der Landkreis Barnim geht hier mit großem Engagement voran, indem er sich sowohl um den Neubau von Schulen als auch um den Altbestand kümmert. Dabei legt er den Fokus zu gleichen Teilen auf die Gymnasien als auch die Oberschulen und schafft damit die Grundvoraussetzungen, um allen Schülerinnen und Schülern gleichwertige Bildungschancen zu bieten.“
„Eine neue Schule fällt nicht einfach vom Himmel“, ergänzt Ulf Weltzin, Leiter der Schule am Kirschgarten. „Sie erfordert eine sehr komplexe Planung und Vorbereitung sowie die Bereitschaft, viel Geld zu investieren. Ich bin daher froh, dass wir hier starke Partner haben, die sich zusammen dafür engagieren, die Bildungslandschaft bestmöglich voranzubringen.“
Die Schule am Kirschgarten (ehemals Schule am Rollberg) befindet sich seit August 2020 in Trägerschaft des Landkreises Barnim. Nachdem der Kreistag in seiner Sitzung vom 14. März 2018 die Übertragung bestätigt hatte, schlossen der Landkreis und die Stadt Bernau b. Berlin eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung mit dem Ziel erhebliche Mittel in die zukunftssichere Ausgestaltung des Standortes zu investieren. Das entsprechende Beschaffungsverfahren wurde im Februar 2020 durch den Kreistag auf den Weg gebracht.
Zuständig für die Gestaltung und Realisierung des Neubaus ist die ARGE OScaR GbR, eine Arbeitsgemeinschaft bestehend aus den Unternehmen DGI Bauwerk Gesellschaft von Architekten mbH und Gina Barcelona Architects. Die ARGE ist zuvor in einem dem Neubau zugrundeliegenden Planungswettbewerb als Sieger hervorgegangen.
Die neue Grund- und Oberschule wird nach dem sog. Clusterprinzip errichtet. Statt der klassischen Aufteilung in reguläre Unterrichtsräume und Fachkabinette werden dabei mehrere Schulbereiche, sog. Cluster, für die unterschiedlichen Jahrgangsstufen geschaffen. Durch diese Einteilung werden überschaubare Einheiten mit einem flexiblen Raumprogramm generiert.
Der Neubau wird aus drei Gebäudeteilen bestehen, die miteinander verbunden sind – einer für die Primarstufe, der zweite für Verwaltung und die Sekundarstufe sowie im dritten die Vollküche und die Fachunterrichtsräume. Zentral gelegen werden sich die Mensa der Schule sowie eine Aula befinden. Bei Bedarf werden sich Mensa und Aula zu einem großen Saal verbinden lassen.
Erhalten bleibt die existierende Bestandssporthalle. Die Außenanlagen für den Sport werden neu gestaltet. Hinzu kommen drei Pausenbereiche außerhalb des Gebäudeverbundes.
Der gesamte Bau erfolgt in Holzhybridbauweise. Lediglich der Keller und die Treppenkerne des Gebäudekomplexes werden in konventioneller Stahlbetonbauweise errichtet. Das Dach der neuen Schule wird als Retentionsfläche angelegt. Eine Dachbegrünung sorgt dabei dafür, dass Regenwasser temporär gespeichert wird und dabei u.a. zur Kühlung des Gebäudes beitragen kann. Teile des Daches werden zudem mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Der produzierte Strom wird während des Schulbetriebs verbraucht und in Batteriespeicher geladen. Dann überschüssiger Strom wird in das öffentliche Netz gespeist.
Zur Optimierung des Bauablaufes wurde zwischenzeitlich ein temporäres Containergebäude errichtet. Ziel ist es, sämtliche Bestandteile des Gebäudekomplexes in einem Bauabschnitt zu errichten. Das Containergebäude beherbergt aktuell den Grundschulteil sowie den Hort. Gleichzeitig wurden damit die Voraussetzungen für die Durchführung der bauvorbereitenden Maßnahmen geschaffen. Der Rückbau des ehemaligen Grundschulgebäudes wird voraussichtlich Ende dieser Woche abgeschlossen, anschließend werden die Erdarbeiten beginnen. Vorbehaltlich eines problemfreien Bauverlaufes könnte bereits im Sommer 2025 die Übergabe des Schulneubaus erfolgen. Nach aktueller Kostenschätzung investiert der Landkreis etwa 60 Mio. Euro in das Schulbauvorhaben.
Robert Bachmann
Pressesprecher