5. Januar 2025 - Oberstufenzentrum I Barnim
Seit 2017 arbeiten zwei Schulgesundheitsfachkräfte am Oberstufenzentrum I Barnim in Bernau und an der Karl-Sellheim-Oberschule in Eberwalde. Sie kümmern sich um die erste Akutversorgung von Lernenden
bei Verletzungen oder Krankheiten. Ihr Einsatz erfolgte bis Ende 2022 im Rahmen eines Pilotprojekts in Zusammenarbeit der beiden Schulen mit der Arbeiterwohlfahrt Potsdam. Anschließend übernahm
der Landkreis Barnim die Finanzierung der beiden Stellen. Dank eines Beschlusses der Abgeordneten des Kreistags ist die Finanzierung der beiden Schulgesundheitsfachkräfte bis 2027 gesichert.
Die erste Akutversorgung von Lernenden ist nur ein Teil der Aufgaben einer Schulgesundheitsfachkraft. Das gilt insbesondere an einem Oberstufenzentrum. Gerade Jugendlichen im Alter ab 16 Jahren fehlen
häufig die familiären Netzwerke, um physische oder psychische Probleme zu verarbeiten. Gleichzeitig steigt ihre Gefährdung: Leistungsdruck, Sexualität, Drogenkonsum. Geeignete Präventions- oder Therapieangebote für diese Altersklasse scheitern oft an der fehlenden Vertrauensbasis. Eine professionelle Schulgesundheitsfachkraft kann diese Lücke schließen.
Das OSZ I Barnim hat in den zurückliegenden acht Jahren sehr gute Erfahrungen mit dem Projekt Schulgesundheitsfachkraft gemacht und kann exzellente Evaluationsergebnisse vorweisen. Besonders
stolz ist man am OSZ I Barnim auf den Sanitätsdienst, der hier von der Schulgesundheitsfachkraft Maxi Pöhl geleitet wird. „Junge Menschen entscheiden sich neben der eigentlichen Schullaufbahn für diese
anspruchsvolle Ausbildung“, sagt Schulleiterin Simone Schumacher. „Nicht wenige von ihnen verfolgen diesen Weg bis zum Rettungssanitäter. Damit wirkt das OSZ I Barnim dem Fachkräftemangel im Gesundheitswesen entgegen und ist ein Ort, an dem Jugendliche über die Curricula hinaus lernen, Verantwortung zu übernehmen.“
Die jungen Schulsanitäter engagieren sich für eine dauerhafte Finanzierung ihrer Schulgesundheitsfachkraft. Grund genug, den Barnimer Landrat Daniel Kurth am 30. Januar einzuladen, das Oberstufenzentrum
I Barnim zu besuchen und ihm einen Eindruck von den Fortschritten dieses Projekts zu vermitteln. Gemeinsam diskutierten die Schulsanitäter mit Landrat Daniel Kurth sowie Vertretern der Schulleitung, der AWO Potsdam und des Vereins Paramedic zur Aus- und Weiterbildung von Rettungskräften. Einig war man sich, in Zeiten knapper Kassen nach weiteren Finanzierungsmöglichkeiten zu suchen.
„Ich bin beeindruckt von der Arbeit der Schulgesundheitsfachkraft am OSZ I Barnim“, sagt Landrat Daniel Kurth. „Ganz besonders freue ich mich über das vorbildliche Engagement der Schülerinnen und
Schüler für das wichtige Thema Notfallversorgung. Ich würde es begrüßen, wenn wir gemeinsam einen Weg finden, das Berufsbild Schulgesundheitsfachkraft im Landkreis Barnim weiterzuentwickeln.“
In den vergangenen Jahren hat die Schulgesundheitsfachkraft die Lehrenden am OSZ I Barnim nachhaltig für das Thema Gesundheit sensibilisiert. So hat die Schule passgenaue Ausbildungsangebote
entwickelt für den Gesundheitssektor – größter Arbeitgeber der Region. An der Fachoberschule und an der Berufsschule finden die Jugendlichen verschiedene Ausbildungschancen für den medizinischen
Bereich. Auch am gymnasialen Zweig des OSZ I Barnim wird über ein weiteres gesundheitsorientiertes Angebot nachgedacht. Die langfristige Finanzierung von Schulgesundheitsfachkräften wäre ein positiver Impuls für die Gesundheitsversorgung im Landkreis Barnim.